Im Rahmen eines österreichweiten Aktionstags machten am Samstag AktivistInnen der Sozialistischen Jugend mit Riesenzeitungen in Neudörfl auf die schwierige Situation der tausenden PflichtpraktikantInnen aufmerksam. Derzeit ist nicht gesetzlich geregelt, in welcher arbeitsrechtlichen Form PraktikantInnen arbeiten dürfen. Deshalb fordert die SJ ein „PflichtpraktikantInnengesetz“, mit dem Praktika als normale Arbeitsverhältnisse geregelt werden sollen.
Viele SchülerInnen und Studierende ergänzen ihre Ausbildung mit praktischen Tätigkeiten während der Ferienzeit. Derzeit ist die Situation für Pflichtpraktika aber besonders schlecht, erklärt SJ Ortsvorsitzender Martin Giefing: „Obwohl in den verschiedenen Lehrplänen Praktika vorgeschrieben sind, gibt es keine gesetzliche Regelung, in welcher arbeits- und sozialrechtlichen Form diese zu absolvieren sind. Dieser Umstand bedeutet für viele Jugendliche schlechte oder gar keine Bezahlung, keine Sozialversicherung oder Arbeiten, die nicht für Praktika vorgesehen sind. Und das Schlimme daran ist, dass sie sich nicht einmal wehren können, weil sie rechtlich gesehen nicht einmal ArbeitnehmerInnen sind“, ärgert sich Giefing.
Auch der stellvertretende Obmann, Christoph Fink, fordert ein eigenes Pflichtpraktikumsgesetz, mit dem Praktika als Arbeitsverhältnisse geregelt werden. „Es kann nicht sein, dass Praktika allein über Lehrpläne und Studienordnungen geregelt sind“, begründet Fink. In diesem Gesetz soll auch die Höhe des Entgelts für Praktika festgelegt werden. „Grundsätzlich soll sich der Lohn für Praktika an den Kollektivverträgen orientieren. Falls es keinen gibt oder der KV kein Entgelt für Praktika vorsieht, muss ein Mindestentgelt festgelegt werden.“
„Während die ÖVP mit einer peinlichen Politshow den „Superpraktikanten“ nach dem schwarzen Parteibuch sucht, setzt sich die SJ für faire Arbeitsverhältnisse für alle PraktikantInnen ein. Wir suchen Lösungen für Jugendliche anstatt uns über Medienereignisse an Jugendliche anzubiedern“, so Fink abschließend.